Interview


20.08.2006
"Es ist wichtig, für den Glauben einzustehen"

Zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel am vergangenen Dienstag ist die Marianische Frauen-Congregation (MFC) in Regensburg wiederbelebt worden. Im rahmen eines Festgottes-dienstes mit Bischof Gerhard Ludwig Müller wurden rund 160 Frauen neu in die MFC aufgenommen, unter ihnen auch Fürstin Gloria von Thurn & Taxis sowie ihre Töchter Maria Theresia (26) und Elisabeth (24).

Die Katholische SonntagsZeitung sprach mit beiden Prinzessinnen:


Was bedeutet der Glaube für Sie?

Maria Theresia: Ich kann mir gar nicht vorstellen, ohne Glauben an Gott zu leben. Ich richte mich auf, in dem ich an ein Leben nach dem Tod denke, in dem Gerechtigkeit und Liebe herrscht, frei vom Bösen und allem Negativem. Ich hoffe, dass ich einmal dort hin gelange, um für immer mit meinem Vater zu sein. Das heißt nicht, dass ich nicht auch Fehler gemacht habe im Leben. Aber ich glaube an einen barmherzigen Gott, der uns durch die heilige Beichte immer wieder einen Neuanfang ermöglicht.

Elisabeth: Mein Glaube ist meine Stütze, mein Lebensinhalt. Er bestimmt mein Dasein und ist meine Motivation, ein guter Mensch zu sein und ein rechtes Leben zu führen.

Was gibt Ihnen persönlich die Mitgliedschaft in der Marianischen Frauen Congregation?

Maria Theresia: Einen besonderen Bezug zur Mutter Gottes. In unserer Familie gibt es traditionell eine große Mutter Gottes Verehrung. Diese Tradition möchte ich fortführen.

Elisabeth: Durch die Mitgliedschaft im MFC ist die Verehrung zur Mutter Gottes sozusagen offiziell. Ich bete sehr oft, dass sie meine Anliegen ihrem Sohn ans Herz legt.

Wie gehen ihre Freunde damit um, dass Sie der MFC beitreten?

Maria Theresia: Meine Freunde wissen, dass ich katholisch bin, und da wundert sich niemand, dass ich in einem Mutter-Gottes-Fan-Club beitrete.

Elisabeth: Manche finden es toll, andere interessiert es weniger, aber alle respektieren meinen Glauben.

Gibt es keine Spannungen zwischen der Mitgliedschaft in einer konservativen Glaubensgemeinschaft wie der Marianischen Frauen Congregation und dem Leben einer modernen jungen Frau? Maria Theresia: Doch, aber die müssen beseitigt werden.

Die Botschaft der Welt lautet eben „Tu, was Du willst“, „Verwirkliche Dich selbst“, da ist es oft schwer, die radikale Forderung Gottes nach Nächstenliebe und Selbstaufopferung, zu hören, vor allem, weil die Stimme der Welt laut ruft und die Stimme Gottes sehr leise spricht.

Elisabeth: Es ist nicht immer einfach, das Richtige zu tun und den weltlichen Versuchungen auszuweichen. Aber ich versuche mein Bestes, denn ich weiß, dass die Gebote Gottes nur für meinen Schutz da sind, damit ich heil durch das Leben komme.

Welche Bedeutung hat die Marianische Congregation in der heutigen Gesellschaft?

Maria Theresia: Eine sehr wichtige, denn mit Hilfe der Mutter Gottes kann man viel erreichen. Es ist auch wichtig, der Mutter Gottes einen wichtigeren Platz im Leben zu geben, denn schließlich kann nur sie die Gnaden erwirken, die wir dringend brauchen, um den Versuchungen des Lebens widerstehen zu können. Spaß um jeden Preis, Erfolg und Macht sind eben doch nicht alles, worauf es ankommt. Aber das wird einem ständig vorgegaukelt. Es ist ein sehr weiter Weg, ein guter Christ zu werden und es erfordert viel Gnade, ein guter Christ zu bleiben. Dafür muss man sein ganzes Leben lang beten und da ist der Beistand der Himmel-Mutter sehr wichtig.

Elisabeth: Es ist wichtig, für den Glauben einzustehen, Farbe zu bekennen. Das fehlt in der heutigen Gesellschaft oft. Man will sich nicht festlegen. Die Marianische Congregation kann Orientierung und Halt geben. Vielleicht fühlen sich ja noch andere Suchende inspiriert, sich dieser Gemeinschaft anzuschließen. Mir gibt der Glaube Kraft und Halt und das würde ich mir für andere Menschen auch wünschen.

Was erwarten Sie sich von der Mitgliedschaft in der Marianischen Frauen Congregation?

Maria Theresia: Eine besondere Marienverehrung! Ich erwarte mir neue Impulse zur Mutter Gottes Verehrung, denn ich habe ja noch einen weiten Weg und will den mit der Mutter Gottes gemeinsam gehen.

Elisabeth: Die Gemeinschaft der Congregation vermittelt mir Geborgenheit und Zusammenhalt im Glauben. Ich würde gern meine Mutter Gottes Verehrung vertiefen, ich hoffe, dass die Mitgliedschaft im MFC meine Verbundenheit festigt.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Papst Benedikt XVI. nach Regensburg kommt?

Elisabeth: Den Papst life zu erleben, ist ergreifend. Der Weltjugendtag hat mir sehr viel Kraft gegeben und Mut gemacht. Ich habe sehr große Ehrfurcht vor dem Heiligen Vater und freue mich sehr, dass er zu uns nach Regensburg kommt.

Das wird die Menschen im Glauben vereinen. Wenn so viele Menschen gemeinsam beten, hat das eine sehr große Wirkung.

Maria Theresia: Auf seinen Segen

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Marianische Frauen-Congregation Brosche