Papstbesuch in Erfurt: "Wo Gott ist, da ist Zukunft"
24.09.2011
"Wo Gott ist, da ist Zukunft" - diese hoffnungsvolle Zusage war nicht nur das Thema des Besuches unseres Hl. Vaters, Papst Benedikt XVI., in Deutschland, sondern auch der Ansporn für uns, die Marianische Frauencongregation, zu ihm nach Erfurt zu reisen.
In den frühen Morgenstunden (um 03:00 Uhr) brachen wir mit dem Bus der Regensburger Domspatzen auf in Richtung Freistaat Thüringen. Prälat Heinrich Wachter, der vorher bereits in Berlin und auf dem Eichsfeld in Etzelsbach war, übernahm auch bei dieser Fahrt die Geistliche Begleitung. Unser Busfahrer, Herr Dechant vom Busunternehmen Dechant, bezeichnete die Hinfahrt als eine "Fahrt ins Ungewisse": Werden wir es bis 07:00 Uhr schaffen, auf dem Erfurter Domplatz zu sein, bevor die Kontrollposten schließen? Wie weit vom Domplatz entfernt wird der Bus halten müssen? Solche und ähnliche Fragen stellten sich viele von uns.
Dann kam es jedoch ganz anders: Der Bus dufte bis zur St. Andreaskirche in Erfurt durchfahren, die ca. 200m vom Erfurter Domplatz entfernt liegt. Schnell machten wir uns dann auf den Weg, an den Kontrollen vorbei, um einen guten Platz auf dem Domplatz zu bekommen. Zahlreiche LED- Monitore machten die aktive Mitfeier der hl. Messe hervorragend möglich.
Pünktlich um 08:30 Uhr brannte große Freude auf dem Domplatz auf, als der hl. Vater mit dem Papamobil eintraf. Die Menschen freuten sich, ihn zu sehen, und sofort wurden sämtliche Fotoapparate, Handys und Videokameras in die Luft gehalten, um dieses einmalige Ereignis für die Ewigkeit festzuhalten. In der Predigt lenkte der Hl. Vater seinen Blick auf die Heiligen, in diesem Fall besonders auf die Patrone des Bistums Erfurt: die heilige Elisabeth von Thüringen, den hl. Bonifatius und den hl. Kilian.
Über die hl. Elisabeth von Thüringen sagte der hl. Vater: "Elisabeth kam aus einem fremden Land, aus Ungarn, auf die Wartburg nach Thüringen. Sie führte ein intensives Leben des Gebetes, verbunden mit dem Geist der Buße und der Armut des Evangeliums. Regelmäßig stieg sie aus ihrer Burg hinab in die Stadt Eisenach, um dort persönlich Arme und Kranke zu pflegen. [...] Die hl. Elisabeth wird auch von evangelischen Christen sehr geschätzt; sie kann uns allen helfen, die Fülle des Glaubens, seine Schönheit und seine Tiefe und seine verwandelnde und reinigende Kraft zu entdecken, und in unseren Alltag zu übersetzen".
Der "Apostel der Deutschen", der hl. Bonifatius, wurde von Papst Benedikt XVI. mit den folgenden Worten beschrieben: "Der Missionsbischof Bonifatius war aus England gekommen, und zu seinem Arbeitsstil gehörte es, dass er in wesentlicher Einheit und in enger Verbindung mit dem Bischof von Rom, dem Nachfolger der Hl. Petrus, wirkte; er wusste, dass die Kirche eins sein muss um Petrus herum. Wir verehren ihn als "Apostel Deutschlands"; er starb als Märtyrer.
Zum Hl. Kilian sagte der Papst: "Schon vor den angelsächsischen Missionaren hat der hl. Kilian in Thüringen gewirkt, ein Wandermissionar aus Irland. Gemeinsam mit zwei Gefährten starb er in Würzburg als Märtyrer, weil er das moralische Fehlverhalten des dort ansässigen thüringischen Herzogs kritisierte".
Zur Bedeutung der Heiligen in unserer Zeit sagte der hl. Vater: "Die Heiligen zeigen uns zunächst, dass es möglich und gut ist, in der Beziehung zu Gott zu leben und diese Beziehung radikal zu leben, sie an die erste Stelle zu setzen, nicht irgendwo auch noch ein Eckfeld auszusparen".
Für alle Mitfeiernden der Hl. Messe, besonders für die Mitglieder, aber auch die Nichtmitglieder, die sich unserer Fahrt angeschlossen haben, war es ein einmaliges Erlebnis und gleichzeitig eine große Freude, dem Hl. Vater durch unsere Präsenz die Verbundenheit zu zeigen.
So wollen wir uns den Auftrag des Papstes, der gesagt hat: "Wir wollen als Christen auf unsere Mitbürger zugehen und sie einladen, mit uns die Fülle der Frohen Botschaft, ihre Gegenwart und ihre Lebenskraft und Schönheit zu entdecken" zu Herzen nehmen und mit der Hilfe und dem Beistand des Heiligen Geistes zu erfüllen versuchen.
Möge unser Herr Jesus Christus und Maria, unsere himmlische Mutter und Fürsprecherin, unserem Hl. Vater weiterhin beistehen und ihn bei guter Gesundheit und geistiger Frische erhalten.
© Irene Breitkopf aus Regensburg